Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 

 

Liebe Leserinnen und Leser!

Auf  die Bewegung kommt es an, so habe ich meinem Reha-Sport, den ich schon länger betreibe, gelernt und auf die richtige Atemtechnik. Unter diesen Vorzeichen steht dann auch alles, was ich dort machen soll: Ein Wechsel zwischen Bewegung und Entspannung und der Einübung der richtigen Atemtechnik.

Nun ist das Weihnachtsfest sicherlich nicht nur etwas für Lungenkranke, insbesondere für Asthmatiker, aber dass Bewegung gut tut, das weiß jeder, der sich hin und wieder körperlich verausgabt oder zumindest regelmäßige Spaziergänge macht und das nicht nur im Harz (egal auf welcher Seite).

Was hat Weihnachten aber nun eigentlich mit Bewegung zu tun? Ich denke eine ganze Menge. Maria und Josef, brechen auf Grund der Volkszählung auf und machen sich auf den Weg nach Bethlehem. Die Hirten brechen nachts auf von ihren Hürden, um das Jesuskind zu finden. Und die 3 Weisen oder Könige aus dem Morgenland machen sich auf eine lange und beschwerliche Reise, um vor dem Jesuskind niederzuknien und ihm Geschenke zu bringen. Selbst die Engel bewegen sich. Weihnachten bringt also eine ganze Menge in Bewegung, denn Gott kommt zu uns.

Nun stellt sich natürlich auch für uns heute die Frage: Kommen wir auch zu ihm, machen wir uns auf den Weg zu ihm, lassen wir uns von ihm in Bewegung setzen, sozusagen motivieren, eine lange vielleicht gar beschwerliche Reise auf uns zu nehmen, gar den Weg in einen anderen Gottesdienst unseres Pfarrbezirks, weil bei mir gerade keiner stattfinden kann?

In den vergangenen Jahren habe ich bemerkt, wie ich mich immer weniger körperlich bewegt habe. Mein Reha-Sport hat mir wieder neu gezeigt, wie gut das eigentlich tut, mal auch über seinen Schatten zu springen und sich herauszufordern.

In den vergangenen Jahren habe ich auch bemerkt, wie sich immer weniger Gemeindeglieder auf den Weg gemacht haben zu unseren Gottesdiensten und das, obwohl der Weg zu unseren Kirchen auch motorisiert gut möglich ist und es sicherlich auch Mitfahrgelegenheiten oder Abholmöglichkeiten gibt. Und ich habe außerdem gemerkt, dass dies auch vielen Menschen mit ihrem Glauben nicht gut tut.

Für mich tut auch ein regelmäßiger Gang in den Gottesdienst gut. Denn da kommt dieser Jesus, der Sohn Gottes, nicht nur am Christfest sondern jeden Sonntag zu uns, redet mit uns, gibt uns ein Stück hilfreiche Lebenstechnik mit auf den Weg, schenkt uns Kraft und Stärkung mit seinem Abendmahl und wir dürfen, die Last an Sorgen und Schuld dort bei ihm abgeben und ihm anvertrauen und dürfen neu aufatmen.

Nun ist Glaube natürlich keine Krankheit wie Asthma, denn das ist ja eine chronische Entzündung der Atemwege. Aber Glaubenszweifel, die sind ungefähr so wie Asthma, sie senken die Glaubensenergie. Und deshalb  braucht der Glaube auch Bewegung, braucht Herausforderung und auch Glaubenstechnik.

Eine besonders wichtige Bewegung, die an Weihnachten geschieht, ich denke sogar die Wichtigste, ist die, die bei Maria passiert. Durch die Worte und das Geschehen dort in Bethlehem, wird das Herz Marias in Bewegung gesetzt. Ihr Herz wird auf den Weg gebracht.

Ich wünsche Euch, dass das Weihnachtsfest Euch auch in Bewegung setzt, zumindest Euer Herz! Dass es in Bewegung kommt, dass es dadurch gestärkt wird. Denn Gott kommt auch heute noch zu uns. Und er schenkt uns, dass der Glaube immer wieder gestärkt wird und neue Kraft bekommt.

Denn eins ist sicher! Nicht nur ein Asthmaanfall kann tödlich sein, sondern auch der Glaubenszweifel und die Glaubensarmut. Um beides zu verhindern, gibt es für das Eine Reha-Sport, Bewegung und Medikamente und für das Andere kommt Gott selbst, um uns zu retten.

Vielleicht ist das Christfest und die darauf folgende Zeit für Euch ja eine Reha des Glaubens, eine Zeit, sich wieder auf den Weg zu machen und sein Herz Gott wieder neu zu öffnen.

In diesem Sinne, wünsche ich allen ein frohes und vor allem gesegnetes Weihnachtsfest und ein ebensolches Neues Jahr.

Es grüßt Sie / Euch ganz herzlich

Ihr / Euer Pastor Michael Hüstebeck